Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Dunja Kreiser (SPD) besuchten Vertreter der Landvolk-Kreisverbände Gifhorn-Wolfsburg und des Braunschweiger Landes am 29. August 2024 gemeinsam die Versuchs- und Forschungsanlage der Sunfarming GmbH in Rathenow. Der Kreisverband Gifhorn-Wolfsburg wurde von Henning Buhr (1. Vorsitzender) und Klaus-Dieter Böse (Geschäftsführer) vertreten, für den Kreisverband Braunschweiger Land waren Friedrich Wolff von der Sahl (1. Vorsitzender) und Christian Wohlenberg (stv. Vorsitzender) vor Ort.
Nach einer kurzen Begrüßung bekamen die Teilnehmer einen Einblick, wie Photovoltaik-Aufständerungen auf landwirtschaftlichen Flächen nicht nur der regenerativen Stromerzeugung dienen, sondern weiterhin eine landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen. Sunfarming kombiniert regenerative Stromerzeugung durch Solaranlagen mit nachhaltiger landwirtschaftlicher Produktion und bietet damit zahlreiche Vorteile.
Zuerst ist die doppelte Nutzung von Flächen durch die sogenannte Agri-Photovoltaik zu nennen. Durch die Kombination von Solarpanels und Anbauflächen wird wertvolles Land optimal genutzt. So können auf derselben Fläche sowohl Energie als auch Nahrungsmittel produziert werden. Im Pflanzenbau bieten die Solarpanels Schutz vor extremen Wetterbedingungen wie starkem Regen, Hagel oder intensiver Sonneneinstrahlung. Außerdem benötigen die Pflanzen wesentlich weniger Pflanzenschutzmittel. In einigen Fällen kann die Kombination von Schatten durch Solarpanels und direkter Sonneneinstrahlung das Wachstum bestimmter Pflanzen sogar verbessern, da das Mikroklima optimiert wird. Weiterhin tragen Agri-PV-Anlagen tragen zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei und unterstützen den Übergang zu erneuerbaren Energien bei gleichzeitiger Stärkung der landwirtschaftlichen Produktion.
Die Versuchs- und Forschungsanlage der Sunfarming GmbH zeigt, wie nachhaltige Lösungen geschaffen werden können, die sowohl der Umwelt als auch der Landwirtschaft zugutekommen. Jetzt liegt es an der Politik, diese Möglichkeit auch für alle landwirtschaftlich wirtschaftenden Betriebe zugänglich und umsetzbar zu machen.
Im Anschluss wurde ein weiteres landwirtschaftlich relevantes Thema aufgegriffen. Aufgrund eines neuen Entwurfes zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes steht die Abwasserverregnung vor dem Aus. Insbesondere in Raum Wolfsburg und Braunschweig, wo vermehrt geklärtes Abwasser zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen genutzt wird, stellt die Gesetzesänderung ein großes Problem dar und gefährdet die Existenz der hiesigen Landwirte. Gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten, die Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz ist, wurde die Betroffenheit der Region erläutert und ihr eine Stellungnahme mit an die Hand gegeben mit der Bitte die Landwirtschaft zu unterstützen und die Thematik auf Bundesebene weiterzuverfolgen.